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Storchengang und Bürsten

Kneipp Verein feiert Tretbeckenfest mit Fitness, Artistik und vielen Gästen

Bad Vilbel (ltk). Alljährlicher Anlass für das Tretbeckenfest am Hallenbad in Bad Vilbel ist der Geburtstag von Pfarrer Sebastian Anton Kneipp, dem Begründer der Kneipp-Methode. Der Pfarrer wurde am 17. Mai 1821 geboren. Um diesen Zeitraum im Mai richtet der Verein seit mehreren Jahren das Familienfest aus. „Mit dem Wettergott hatten wir bisher immer Glück“, sagt Vorsitzender Thomas Pfeiffer (54).
Für die Gäste ist an diesem Nachmittag viel geboten. Neben zahlreichen Kuchen und Torten gibt es Waffeln, Popcorn, Kaffee und diverse Kaltgetränke zu kaufen. Die Kuchen sind von zahlreichen Helfern selbst gebacken worden. Alle Einnahmen kommen dem gemeinnützigen Verein mit etwa 900 Mitgliedern zugute. Im Laufe des Nachmittages gibt es Vorführungen von Kinderzirkus und Kindertanzgruppe. Die Kleinen balancieren auf Gymnastikbällen, die Größeren zeigen beeindruckende Kunststücke auf dem Einrad. Später können die Besucher aktiv bei einer kleinen Fitnessgymnastik oder beim Yoga mitmachen. An einem Informationsstand werden Interessierte mit Prospekten über die Kneipp-Philosophie versorgt und beraten. Die jüngsten Gäste können aus Naturmaterialien wie Stöcken und Tannenzapfen Mobiles bauen oder sich schminken lassen.

1978 wurde der Kneipp Verein in Bad Vilbel gegründet. Das Kneipp-Becken befindet sich seit fast drei Jahrzehnten neben dem Hallenbad, an der Nidda. Früher war es versteckt durch eine Rhododendronhecke, die inzwischen von der Stadt durch Blumenbeete ersetzt worden ist. Pfeiffer ist froh über die Pflege der Stadt. Das Tretbecken in Fischform hat einen Durchmesser von drei Metern, direkt daneben befindet sich ein Wasserbassin für die Arme. Beim Wassertreten ist es wichtig, im „Storchengang“ durch das Becken zu laufen und seine Füße aus dem Wasser zu heben. So entsteht der Reiz zwischen Kälte und Wärme, der die Durchblutung anregt. Nach dem ersten Kälteschock beim Eintauchen der Füße gewöhnt man sich an das Wasser, das im Becken kontinuierlich abfließt und mit neuem Wasser ersetzt wird, um die kühle Temperatur beizubehalten. Durch den Storchengang sind die Füße zwischendurch an der warmen Luft. Im Anschluss an das Bad ist es wichtig, sich durch Bewegung warmzulaufen. Danach bleibt ein angenehm frisches Gefühl in den Beinen, das auch nach einiger Zeit noch nicht abgeklungen ist. Beim Armbad müssen beide Arme tief ins Wasser getaucht werden, bis nach einigen Sekunden ein Kältereiz durch Kribbeln oder Ziehen auftritt. Es ist wichtig zu beachten, beide Anwendungen nicht direkt hintereinander auszuführen, sonst wird der Blutfluss irritiert. Für Menschen mit Herzproblemen könnte das gefährlich werden. „Ich bin erstaunt, wie viele Menschen das Kneipp-Becken annehmen“, sagt Pfeiffer. „Das ist ein Angebot für Jung und Alt. Klar, die Kinder nutzen das Becken anders, aber das ist in Ordnung. Viele Radfahrer, die eigentlich nur vorbeifahren, halten an und nutzen das Angebot für eine kurze Pause.“ Über Gesundheit spreche man nur, wenn man krank ist, man müsse aber präventiv an das Thema herangehen. Dies sei dem Kneipp Verein wichtig. Informationen zum Verein gibt es im Internet unter: http://www.kneipp-bv.de

 

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